Sipri: Umsätze mit Waffen steigen

Papst: „Man führt Krieg, verkauft die alten Waffen und probiert die neuen aus.“

Leopard 2 A6 der Bundeswehr

Jürgen Grässlin, u.a. Sprecher der „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ fasst die die Ergebnisse einer aktuellen Studie zum weltweiten Waffenhandel zusammen: „Heute hat das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI … seinen neuen Rüstungsexportbericht für den Fünf-Jahres-Zeitraum 2018 bis 2022 publiziert. In dem Report werden die Daten im Bereich der Großwaffenlieferungen (Kampfpanzer, Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge etc.) mit dem Zeitraum von 2013 bis 2017 verglichen. Der Krieg in der Ukraine, der seit der Militärintervention Russlands inzwischen mehr als ein Jahr andauert, spielt eine bedeutende Rolle. In diesem ersten Jahr des Krieges war die Ukraine, nach Katar und Indien, drittgrößter Rüstungsimporteur. Die maßgeblichen Waffenlieferanten an die Ukraine waren die USA, Polen und Deutschland. Dabei erhielt und erhält die Ukraine oftmals „Second-Hand-Produkte“. Eine Entwicklung, die Papst Franziskus mit den Worten kommentiert: „Man führt Krieg, verkauft die alten Waffen und probiert die neuen aus.“

Die Hauptwaffenlieferanten weltweit waren 1. die USA (Anteil 40%, Tendenz steigend) und 2. Russland (Anteil 16%, Tendenz sinkend). Danach folgen auf den Plätzen 3. Frankreich, 4. China und 5. Deutschland. Die USA belieferten vor allem Kuwait, Saudi-Arabien, Katar und Japan. Saudi-Arabien und Katar führen Krieg im Jemen. Für 2018 bis 2022 ist Deutschlands Anteil gesunken. Meine Prognose: Aufgrund der immens hohen Waffentransfers an die Ukraine und an die NATO-Partner wird Deutschland den Trend umkehren und 2023/2024 noch weitaus mehr Kriegswaffen liefern.

Laut SIPRI hat die veränderte Sicherheitslage in Europa zu einer immensen Aufrüstungswelle geführt. Die europäischen NATO-Staaten haben ihre Rüstungseinfuhren um 65% erhöht. Weit überwiegend stammen die importierten  Waffen aus den Vereinigten Staaten – eine Negativentwicklung, die sich in den kommenden Jahren fortsetzen wird. So hat beispielsweise die Bundesregierung 35 atomwaffenfähige Kampfflugzeuge des Typs F35 in den USA geordert.

Die gute Nachricht: Global nahm der Waffenhandel um 5% ab, allen voran in Afrika.“

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