Das Bochum Friedensplenum und die DFG-VK Bochum bieten am Dienstag, den 16. Juli um 19 Uhr in der KoFabrik, Stühmeyerstraße 33 eine Beratung über die Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung an. Einen steigenden Bedarf an Beratung verzeichnet die Friedensbewegung insbesondere bei Reservisten, also Männern, die bereits ihren Kriegsdienst geleistet haben. Viele von ihnen waren im Glauben zur Bundeswehr gegangen, sich auf die Bestimmung im Grundgesetz verlassen zu können, dass die Bundeswehr nur zu Verteidigungszwecken existiert. Die zahlreichen Auslandseinsätze mit ihren desaströsen Ausgängen in Afghanistan und Mali haben viele Reservisten nachdenklich gestimmt. Die aktuelle Aufforderung der Bundesregierung zur Kriegsbereitschaft bedeutet für sie nun endgültig, den Kriegsdienst zu verweigern. Das im Grundgesetz verankerte Recht auf Kriegsdienstverweigerung gilt auch für Reservisten.
Die öffentliche Debatte darüber, ob die Personalprobleme der Bundeswehr durch die Wiedereinführung eines Zwangsdienstes gelöst werden soll, führt auch bei jüngeren Leuten wieder zu einem verstärkten Informationsbedürfnis über die Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung.
Auch Soldaten, die sich freiwillig für einen längeren Dienst bei der Bundeswehr verpflichtet haben, können vom Recht auf Kriegsdienstverweigerung Gebrauch machen und damit vorzeitig den Militärdienst beenden.