„Konversion umgedreht“, schreibt heute die junge Welt über die Umwandlung von Industrie- in Rüstungsbetriebe. Der Waggonbau in Görlitz wird eingestellt und das Werk geht an den Rüstungskonzern KNDS. Verschiedene Medien berichten von Spekulation anderer Firmen auf höhere Gewinne mit Rüstungsgütern. Rheinmetall und KNDS zeigen Interesse an Volkswagenstandorten, die stillgelegt werden sollen. Die IG Metall verhalte sich still, nur an der Basis gebe es deutliche Positionierungen gegen die Umstellung von der Herstellung ziviler Industriegüter zur Rüstungsproduktion.
Ein schönes Beispiel für Aktionen von Beschäftigten gibt der Artikel „Antimilitaristische Tramfahrer“. Drei bei Verdi organisierte Bahnfahrer erklären gegenüber der Geschäftsleitung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) “ dass sie das Fahren der Bahnen mit dieser Werbung nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können. In ihrer über das Portal change.org verbreiteten Petition machen die Trambahnfahrer deutlich, dass sie es nicht hinnehmen, Straßenbahnen mit Werbung für »eine angebliche ›Karriere bei der Bundeswehr‹ durch München zu fahren. Herabwürdigend sei dabei unter anderem der Werbeslogan »Mach, was wirklich zählt«, da er suggeriere, dass die Arbeit der Straßenbahnfahrer und anderer zivil Beschäftigter nicht oder doch weniger zähle, als das Kriegshandwerk zu erlernen und auszuüben. Man kann nicht ernsthaft von uns erwarten, dass wir diese Beleidigung aller Arbeitenden auch noch durch die Straßen fahren, heißt es im Petitionstext.“