Atomwaffen verschrotten

In den nächsten Tagen und Wochen stehen recht viele und bedeutsame Dinge für das Bochumer Friedensplenum, die DFG-VK und viele weitere friedenspolitisch bzw. antimilitaristisch engagierte Menschen an.
Hiroshima-Tag und die Atombomben in der Eifel
Am Dienstag, den 6. August jährt sich zum 68. Mal der erste vernichtende Einsatz einer Atombombe. Wir gedenken an diesem Tag der Opfer von Hiroshima und erinnern gleichzeitig daran, wie gegenwärtig die atomare Bedrohung ist. Wir treffen uns am
6. August um 15 Uhr neben dem  Glascafé in der Kortumstraße
und werden in weißen Anzügen mit einem Transparent „Atomwaffen verschrotten“ fordern.
Mit Flugblättern informieren wir darüber, dass nur 100 km entfernt in Büchel in der Eifel immer noch 20 Atombomben einsatzbereit stationiert sind. Wir laden dazu ein, am Sonntag, den 12. August mit uns nach Büchel zu fahren. Näheres siehe unten. weiterlesen

Ratschlag am 10. Juli im Bahnhof Langendreer

Das Bochumer Friedensplenum hat vor, nun alle drei bis vier Monate zu einem Ratschlag einladen. Dies ist vor allem eine Einladung an all diejenigen, die unsere Arbeit unterstützen, aber nicht regelmäßig alle 14 Tage zu unseren Treffen kommen können. Bei diesen Ratschlägen wollen wir dann über unsere Aktivitäten in der nächsten Monate beraten.
Für einen ersten solchen Ratschlag laden wir ein am Mittwoch, den 10. Juli 2013, 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer, Raum 6
In unserer bisherigen Planung stehen dabei vier Aktionen im Mittelpunkt.
Am 6. August jährt sich zum 68. Mal der Atombombenabwurf auf Hiroshima. Wir sollten an diesem Tag daran erinnern, dass entgegen vieler Beteuerungen der Bundesregierung immer noch Atomwaffen im 100 km entfernten Büchel in der Eifel lagern. Am 11. August wollen wir dann zu einer Blockade nach Büchel fahren.
Am 1. September ist der traditionelle Antikriegstag von Friedensbewegung und Gewerkschaften. An diesem Tag könnte in Bochum das Thema Rüstungskonversion im Mittelpunkt stehen.
Am 9. und 10. Oktober findet die vom Jugendamt der Stadt Bochum organisierte Berufsbildungsmesse im Ruhrcongress statt. Hierzu ist wieder die Bundeswehr eingeladen geworden, um sich als Arbeitgeber vorzustellen. Das Jugendamt hat im letzten Jahr den Protest gegen das Auftreten der Bundeswehr gewaltsam unterdrückt. Das Friedensplenum will dafür werben, dass der Protest dieses Jahr so stark wird, dass er sich nicht unterdrücken lässt, ohne die Messe insgesamt zu gefährden.
Schließlich gibt es am 17. November den Volkstrauertag. Die offizielle Veranstaltung der Stadt Bochum war in den letzten Jahren ein Heldengedenken, mit Bundeswehr und Vertriebenenverbänden an der Spitze. Dieser unsinnige Auftritt soll sich in diesem Jahr nicht ungestört wiederholen.
Bei unserem Ratschlag wollen wir über diese Ideen beraten und hoffen auf Kritik und Anregungen für weitere Ideen.

Armeeeinsatz im Inneren

Die türkische Regierung droht Demonstranten mit der Armee. Laut WAZ (18. Juni) erklärte Vizeregierungschef Bülent Arinc: „Die Polizei ist da. Wenn das nicht reicht, die Gendarmerie. Wenn das nicht reicht, die türkischen Streitkräfte.“  In der Bundesrepublik Deutschland ist der Einsatz der Bundeswehr im Inneren seit ihrer Gründung verboten. Das sollte so bleiben – entgegen aller Bestrebungen des Militärs, diese Bestimmungen allmählich aufzuweichen.

Protest gegen „Heimatschutz“ der Bundeswehr in Essen

Das Essener Friedensforum ruft zu einer Kundgebung gegen die Bildung von regionalen Einsatzkräften der Bundeswehr, dem Heimatschutz, am Freitag, 14. Juni an d. Zeche Zollverein auf. In dem Aufruf heißt es: „Wir protestieren dagegen, dass die Bundeswehr nun auch für den Einsatz nach innen – auch gegen Streikende und Demonstranten – neu organisiert werden soll: Die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSU) werden –möglicherweise mit H. Kraft und dem derzeitigen ‚Verteidigungs’-Minister d. Maizière– in einem Aufstellungsappell auf dem Zechengelände  der Öffentlichkeit präsentiert. Diese Entwicklung und alles, was sich dazu jetzt erst einmal am Freitag in unserer Stadt ereignet, fordert unseren Protest heraus, der in unserer demokratischen Republik möglichst weithin hörbar sein muss und wird…
Die Bundesregierung hat der Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau geantwortet, dass ein Einsatz der RSU bei Streik und Demonstrationen von den Umständen „im Einzelfall“ abhängt. In anderen Worten: Wir müssten damit rechnen, dann z.B. bei großen Demonstrationen nicht nur der Polizei sondern Soldaten gegenüber zu stehen! Ähnliches könnte dann für Opelarbeiter gelten, die mit Aktionen um ihre Zukunft kämpfen… Wir hoffen auf eine breite Unterstützung für unseren Protest dagegen an der Zeche Zollverein auf Höhe der Gelsenkirchener Str. 14.“

Zum Einsatz der Bundeswehr bei Katastrophen

Unter der Überschrift “ Die Bundeswehr – Dein Freund und Helfer in der Flut“  kritisiert Martin Kirsch  von der Informationsstelle Militarisierung den Einsatz der Bundeswehr im Inneren, auch wenn es sich um Hilfe bei der gegenwärtigen Flutkatastrophe handelt. Er gibt zu bedenken :“ Wer aber bei Katastropheneinsätzen „Ja“ sagt, muss sich auch klar werden, dass sich die selben Koordinationsstrukturen, insbesondere das Kommando Territoriale Aufgaben, die Landeskommandos und Verbindungskommandos der Bundeswehr auch auf Einsätze für andere „Ausnahmezustände“- z.B. große Streiks oder eskalierende Großdemonstrationen – vorbereiten, um auch dann zu „helfen“. “ Mehr zum Thema „Der neuen Heimatschutz der Bundeswehr“ in der Juni-Ausgabe des AUSDRUCK oder online hier: http://www.imi-online.de/download/juni2013_01kirsch.pdf

Bundeswehr auf dem RUB-Campus

Am Dienstag, den 11. Juni kommt die Bundeswehr auf den RUB-Campus. Neben einem ganztägigen Stand im Audimax-Foyer auf der „Firmekontaktmesse bonding“ möchte die Recruiting-Abteilung der Bundeswehr um 13:30 Uhr mit einem Vortrag im Mensa-Seminarraum Nr. 2 Studierende für eine „zivile Karriere“ ködern. Dies ist eine bewusste Täuschung.  Alle Bundeswehrangehörige sind letztlich direkt oder indirekt daran beteiligt, Kriege zu führen, voranzutreiben, zu verbessern oder zu legitimieren. Das Protestkomitee an der Ruhr-Uni fordert  zu einer Aktion auf: »Dass die Bundeswehr in den letzten Jahren verstärkt „Nachwuchsförderung“ in Jobcentern, Schulen und Unis betreibt, hat seinen Grund: Das Militär ist nicht besonders beliebt und nach dem Wegfall der Wehrpflicht wird es immer schwieriger, Menschen zu finden. die bereit sind, Deutschland am Hindukusch oder anderswo zu „verteidigen“. Mit einem enormen Budget z.B. für TV- und Radiowerbespots, aber auch mit Messeständen, wie an der RUB, versucht die Bundeswehr ihr Imageproblem zu beheben. Immer dort, wo die Bundeswehr ungestört agieren kann, wird sie ihre Spielräume nutzen. Schlägt ihr Widerstand entgegen (im Idealfall begleitet von einer öffentlichen Diskussion um den Sinn ihrer selbst), geht die Rechnung nicht mehr auf. Dementsprechend ist die Bundeswehr auch längst nicht auf allen „bonding“-Messen bundesweit vertreten. (weiterlesen)

Kleinwaffenexporte verdoppelt

Schätzungen zufolge werden jährlich 400000 Menschen mit Kleinwaffen getötet, mit Maschinenpistolen, Maschinengewehren, voll-und halbautomatischen Waffen. 19 von 20 Toten auf den  Schlachtfeldern der Welt sterben nach einer Studie des Internationalen Roten Kreuzes durch Kleinwaffen. Die Waffen sind leicht zu beschaffen und werden (auch illegal) bei jedem Konflikt weiterverbreitet. Völlig legal ist der Export deutscher Kleinwaffen, den die Bundesregierung genehmigt hat. Im vergangenen Jahr erteilte sie Ausfuhrgenehmigungen im Werte von 76,15 Millionen Euro, doppelte so viel wie im Vorjahr.

Der Bundestagsabgeordnete Jan van Aken, auf dessen Anfrage hin die Bundesregierung die Zahlen herausgab, meinte gegenüber der SZ: „Einmal exportiert, werden sie (die Kleinwaffen) völlig unkontrolliert von Krieg zu Krieg weitergereicht.“ Er geht davon aus, dass sogar die Taliban in Afghanistan mit deutschen Waffen auf deutsche Soldaten schießen. Die Regierung, meinte van Aken, solle den Export von Kleinwaffen nicht verdoppeln, sondern verbieten.

 

Masters of War

„And I hope that you die“

Vor 50 Jahren, am 27. Mai 1963, erschien das Album „The Freewheelin‘ Bob Dylan“ und inspirierte eine ganze Generation. Songs wie „Masters of War“ oder „Blowin‘ in the Wind“ wurden zu Erkennungsmelodien der Friedens- und Anti-Kriegsbewegung – und blieben es bis heute. Der im Folgenden dokumentierte Song „Masters of War“ hat an Aktualität nicht eingebüßt.

Masters of War

By Bob Dylan

Come you masters of war
You that build all the guns
You that build the death planes
You that build the big bombs
You that hide behind walls
You that hide behind desks
I just want you to know
I can see through your masks

You that never done nothin‘
But build to destroy
You play with my world
Like it’s your little toy
You put a gun in my hand
And you hide from my eyes
And you turn and run farther
When the fast bullets fly

Like Judas of old
You lie and deceive
A world war can be won
You want me to believe
But I see through your eyes
And I see through your brain
Like I see through the water
That runs down my drain

You fasten the triggers
For the others to fire
Then you set back and watch
When the death count gets higher
You hide in your mansion
As young people’s blood
Flows out of their bodies
And is buried in the mud

You’ve thrown the worst fear
That can ever be hurled
Fear to bring children
Into the world
For threatening my baby
Unborn and unnamed
You ain’t worth the blood
That runs in your veins

How much do I know
To talk out of turn
You might say that I’m young
You might say I’m unlearned
But there’s one thing I know
Though I’m younger than you
Even Jesus would never
Forgive what you do

Let me ask you one question
Is your money that good
Will it buy you forgiveness
Do you think that it could
I think you will find
When your death takes its toll
All the money you made
Will never buy back your soul

And I hope that you die
And your death’ll come soon
I will follow your casket
In the pale afternoon
And I’ll watch while you’re lowered
Down to your deathbed
And I’ll stand o’er your grave
Till I’m sure that you’re dead

Vortrag und Diskussion mit Tobias Pflüger
Drohnen – der letzte Dreh der Rüstungsspirale

Am Mittwoch, den 22. Mai 2013, um 19.30 Uhr, lädt das Bochumer Friedensplenum im ver.di-Haus, Universitätsstr. 76 zu einem  Vortrag und anschließender Diskussion mit Tobias Pflüger  von der Informationstelle Militarisierung in Tübingen. Es geht an dem Abend um die Planung der Bundesregierung für den Kauf, die Produktion und den Einsatz von Kampfdrohnen. Aber erst nach der Bundestagswahl soll die Befassung des Bundestages mit dem Thema erfolgen. Denn Regierung und Militär wissen, dass die große Mehrheit der Bevölkerung diesen automatisierten Tötungsmaschinen skeptisch gegenüber steht.
Kampfdrohnen verändern die Kriegsführung ganz grundsätzlich. Diese neue Technik senkt die Schwelle zur Kriegsbereitschaft. Es gibt weniger Skrupel, Menschen zu töten, die man nicht sieht und nicht kennt. Die politisch Verantwortlichen entscheiden sich eher für einen Drohnen-Angriff als für eine militärische Invasion. weiterlesen