Demonstrationen am 3. Oktober

Auch wenn die WAZ nichts davon berichtet und sie es vorzieht, ihre Leserschaft mit Meldungen über ungeklärte Drohnensichtungen kriegsbereit zu machen: Am Freitag haben 20.000 Menschen auf dem Bebelplatz in Berlin (Videodokumentation hier) und 15.000 auf dem Schlossplatz in Stuttgart gegen die Außen- und Aufrüstungspolitik der Bundesregierung demonstriert. Augenzeugen berichten über die erfreulich große Beteiligung von Gewerkschaftern und von jungen Menschen, die beginnen, sich gegen die drohende Wehrpflicht zu wehren.

Die Friedensbewegung aus dem Ruhrgebiet hat überwiegend schon am 30. Sepember in Essen gegen die dortige Nato-Konferenz (Berichte hier) und am 3. Oktober in Uedem(Kalkar) gegen die dortigen militärischen Steuerungsanlagen demonstriert. Das Dortmunder Friedensforum schreibt: “ Diejenigen, die am 3. Oktober Oktober bei der Demonstration und Kundgebung in Uedem dabei waren, haben die Erfahrung gemacht, auch kleine dezentrale Aktionen sind wichtig und tragen dazu bei, dass sich die Friedensbewegung besser vernetzt.“

 

Friedenssicherung und Völkerrecht

Am Dienstag, 7. Oktober von 17.30-19.00 Uhr, findet in der Zentralbücherei im Obergeschoss ein Vortrag von und Gespräch mit Kai Budelmann vom Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum statt. Der Vortrag widmet sich dem Recht der Friedenssicherung und grundlegenden Fragen rund um das Thema. Warum gibt es ein Recht mit dieser Aufgabe? Wie funktioniert es? Zudem wird im Vortrag und in der Diskussion die Frage aufgeworfen, inwieweit der Einsatz von Atomwaffen mit dem internationalen Völkerrecht zur Kriegsführung vereinbar ist.

Es handelt sich um eine Veranstaltung der Stadtbücherei Bochum und „UniverCity Bochum e. V.“ in Kooperation mit der Bochumer IPPNW-Gruppe (ÄrztInnenen zur Verhütung eines Atomkrieges) als Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung: „Hibakusha weltweit“ – die Gesundheits- und Umweltfolgen der „Nuklearen Kette“  (in der Stadtbücherei vom 02.09. bis zum 31.10.2025)

 

 

Darüber schweigen die Zeitungen der Region

Das Essener Friedensforum schreibt: „Bisher haben die Zeitungen der Region weder auf die Militär-Konferenz der Nato-Strategieschmiede aus Kalkar -das JAPCC* in der Grugahalle- hingewiesen, noch auf die Friedensdemonstration aus diesem Anlass. Dies obwohl mit dem Bundesvorsitzenden der Naturfreunde und MdB  Michael Müller aus der SPD-Spitze und dem linken Grünen Karl-Wilhelm Koch sowie weiteren Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft eine Beteiligung an der Aktion bedeutet, über die die Öffentlichkeit durchaus hätte informiert sein können. Ein Grußwort von Eugen Drewermann liegt vor, Ralf Stegner (SPD) hat eines angekündigt.

Hier ein Interview zur Information über den Anlass und die Friedensaktion: Friedensbewegung: »Die Bündniskonstellation ist einzigartig«, Tageszeitung junge Welt, 25.09.2025

Hier eine Information von Greenpeace über die Gefahr eines Atomkrieges in Europa. Schreckensszenario Atomkrieg: Fragen und Antworten – Greenpeace Schweiz

Am 3.10. demonstriert die bundesweite Friedensbewegung nicht nur in Berlin und Stuttgart, sondern an weiteren Orten für eine Friedenspolitik, die auf Entspannung statt Eskalation setzt.

Die Friedensversammlung Rhein/Ruhr orientiert auf eine Friedensaktion in Kalkar/Uedem, der dortigen Nato-Luftleitzentrale und dem Stationierungsort der JAPCC* Siehe: https://essener-friedensforum.de : Termine“

Veranstaltungen gegen Krieg und Aufrüstung

In Berlin laufen nach einer ersten Friedenskundgebung am Samstag, dem 13. September, zu der unter anderem die BSW-Kovorsitzende Sahra Wagenknecht aufgerufen hatte und bei der sich laut Angaben der Veranstalter 22.000 Teilnehmer versammelt hatten,  jetzt die Vorbereitungen für die Kundgebung „All Eyes On Gaza“ am 27. Oktober. Die große bundesweite Demonstration am 3. Oktober (parallel wird eine Veranstaltung in Stuttgart stattfinden)wird unter der Losung „Nie wieder kriegstüchtig! Stehen wir auf für Frieden!“ stehen.

In Essen  beraten vom 30.9. bis zum 2.10.2025 führende NATO-Militärs und Vertretungen großer Konzerne mit Politikern und Politikerinnen in der Essener Grugahalle über die Hightech-Kriegsführung aus der Luft und aus dem All. Das Essener Friedensforum und das Sozialökonomische Friedensbündnis rufen zum Protest am kommenden Dienstag, 30. September auf. Die Demo startet um 16 Uhr am Rüttenscheider Stern. Es reden Michael Müller (SPD), Karl-Wilhelm Koch (Grüne/UGL), Anne Rieger (Bundesausschuss Friedensratschlag), B. Trautvetter (Essener Friedensforum), Karin Schnittker (VVN). Musik: Microphone Mafia und Sigi Kühn. Hier der Flyer: https://essener-friedensforum.de/wp-content/uploads/2025/09/Aufr.Friedensdemo-w_geg.JAPCC_Konf.Grugahalle_2025_fine-logos-GA.EEK_.BSWSigi-K.pdf 

In Kalkar und Uedem bauen NATO und Bundeswehr die Leitzentrale der Luftwaffe für Kriegshandlungen in Europa immer weiter aus. Im Doppelstandort Kalkar/Uedem befinden sich Luftwaffen-Zentralen, die Kriegseinsätze mit Weltraumtechnik, Radar, GPS und Nachrichtentechnik steuern, die also ein NATO-Schaltzentrum für die Einsätze von Drohnen, Kampfjets und sogar auch von Atombombern sind. Die Friedensversammlung RheinRuhr will sichtbar machen, wo das Militär die Vorbereitungen trifft für einen Krieg in Europa und ruft deshalb auf , am 3. Oktober auch  in Uedem nein zu Aufrüstung und Kriegstüchtigkeit zu sagen, gemeinsam mit tausenden Gleichgesinnten, die am gleichen Tag in Berlin und Stuttgart für Frieden, Entspannungspolitik und Abrüstung demonstrieren! Die Demo startet um 11:30 Uhr an der Kaserne Paulsberg. Es reden Tobias Pflüger (IMI), Katharina Niebergall (junge GEW NRW) und Bernhard Trautvetter (Essener Friedensforum und Bundesausschuss Friedensratschlag). Musik kommt von Salossi. Näheres: 3. Oktober: Aktionstag in NRW, Berlin und Stuttgart

Am Samstag, dem 11. Oktober, rufen Friedensgruppen zur  Protestaktion „NATO-Atomkriegsmanöver 2025 stoppen“ in Nörvenich bei Düren auf. Die genaueren Angaben sind hier aufgeführt.

IPPNW-Kampagne gegen Militarisierung des Gesundheitswesens

Die Gesundheitsrganisation IPPNW startet eine Kampagne, mit der Beschäftigte im Gesundheitssektor jede Schulung in Kriegsmedizin öffentlich ablehnen können.  „Die Prävention von Kriegen, ob konventionell oder nuklear, ist die beste Medizin. Ich halte alle Maßnahmen und Vorkehrungen für gefährlich, die auf das Verhalten im Kriegsfall vorbereiten sollen. Nur kriegspräventive Maßnahmen kann ich vertreten“ heißt es dort. weiterlesen

Tödliche Abschottung

Das Essener Friedensforum lädt gemeinsam mit der VHS Essen zu einer Veranstaltung am Mittwoch ein. Kerem Schamberger, Referent für  Flucht und Migration bei ‚medico international‘ berichtet über die Bekämpfung von Fliehenden an den Außengrenzen der EU. Statt gegen  Fluchtursachen zu kämpfen, gehe die EU gegen jene vor, die vor Krieg und Umweltzerstörung fliehen. Die Politik der Abschottung fordere ständig weitere Todesopfer.

Mittwoch, 17.9.2025 19:00 VHS – weitere Info unter https://essener-friedensforum.de/wp-content/uploads/2025/09/252-EFF-Die-toedliche-Abschottung.pdf

3. Oktober: Regionale Demo in Uedem

Für den 3. Oktober ruft die Friedensbewegung zu zentralen Demonstrationen in Berlin und Stuttgart auf, gegen Hochrüstung, Mittelstreckenraketen, Wehrpflicht, Militarisierung der Gesellschaft – und für Asyl, Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag, Diplomatie. ( siehe Aufruf hier) .

Die Friedensversammlung Rhein-Ruhr unterstützt den zentralen Protest mit einer Demonstration an der NATO-Kommandozentrale in Uedem am Niederrhein, Teil des Doppelstandortes Kalkar/Uedem.Sie versteht die Veranstaltung dort als Beitrag zum bundesweiten Aktionstag gegen den Krieg. Der Niederrhein wird immer mehr zum militärischen Hotspot. Im Juni probten Bundeswehr und andere NATO-Armeen mit 1200 Soldaten bei Kalkar die Überquerung des Rheins mit Behelfsbrücken, im März übte die niederländische Armee in der Region. In Kalkar und Uedem bauen NATO und Bundeswehr die Leitzentrale der Luftwaffe für Kriegshandlungen in Europa immer weiter aus. Mehr Informationen unter demo-kalkar.de . Es soll sichtbar gemacht werden, wo das Militär die Vorbereitungen für einen Krieg in Europa trifft.

Die Demo startet um 11:30 Uhr an der Kaserne Paulsberg. Es reden Tobias Pflüger (IMI), Katharina Niebergall (junge GEW NRW) und Bernhard Trautvetter (Essener Friedensforum und Bundesausschuss Friedensratschlag). Musik kommt von Salossi.

Aus Dortmund und Essen sowie aus Köln und Düsseldorf fahren Busse. Anmeldung über Info@dortmunder-friedensforum.de

Gefahren durch Atomwaffen steigen

Die Bochumer IPPNW hat den Physiker und Abrüstungsexperten der TU Dortmund, PD Dr. Jürgen Altmann eingeladen. Sein Thema: Die Gefahr durch Atomwaffen steigt – Wie kann die Menschheit sie abschaffen? Was können wir dazu beitragen? Vortrag und Gespräch finden am Dienstag, den 23.09.2025, 17.30 Uhr, in  der Stadtbücherei Bochum im BVZ statt. Näheres hier.

Im 1. Stock der Stadtbücherei ist die Ausstellung  „Hibakusha weltweit –  die Gesundheits- und Umweltfolgen der „Nuklearen Kette“ bis zum 29.10. weiterhin zu sehen.

Nie wieder kriegstüchtig! Stehen wir auf für Frieden! Zentrale Demos 3. Oktober

Ein breites Bündnis aus Friedensinitiativen und -organisationen drängt auf die Straße. 300 Organisationen rufen zu zwei großen Friedensdemonstrationen am 3. Oktober 2025 in Berlin und Stuttgart auf. Sie werden ein unübersehbares deutliches Zeichen setzen für Frieden und gegen Hochrüstung und Kriege. Die Bundesregierung müsse sich diplomatisch für ein schnelles Ende der Kriege in Europa einsetzen und dürfe sich nicht weiter mitschuldig machen an einer von immer mehr Staaten und Organisationen als Völkermord klassifizierten Kriegsführung im Gazastreifen.

Zu den Unterstützern gehören zahlreiche lokale und bundesweite Friedensinitiativen, gewerkschaftliche und christliche Initiativen, Bündnisse gegen die Wehrpflicht, Jugendverbände sowie Parteien, darunter SPD-Gliederungen wie die AG 60 plus und der Erhard Eppler Kreis, außerdem mehrere palästinensische Initiativen. Den Aufruf und weitere Infos finden Sie unter https://friedensdemo0310.org/ weiterlesen