43 Prozent mehr Minderjährige in der Bundeswehr

„Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr 1.773 minderjährige Soldatinnen und Soldaten eingestellt, ein starker Anstieg um 43 Prozent gegenüber 2021 (1.239). Darunter waren 327 Mädchen im Alter von 17 Jahren. Fast jede/r zehnte neueingestellte Soldatin oder Soldat war 2022 minderjährig. Dies geht aus der Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine schriftliche Frage des Linken-Abgeordneten Ali Al-Dailami hervor“, berichtet terre des hommes in einer Pressemitteilung. Es gehe „um 17-jährige Mädchen und Jungen, die bei der Bundeswehr hohen Risiken wie Unfällen, starken psychischen Belastungen und sexuellem Missbrauch ausgesetzt sind, wie Berichte des Verteidigungsministerium belegen“, kritisiert die Kinderhilfsorganisation und fordert das Rekrutierungsalter für Soldatinnen und Soldaten auf 18 Jahre anzuheben. Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes hatte die Bundesrepublik als Unterzeichnerin der UN-Kinderrechtskonvention zuletzt im September aufgefordert, keine Minderjährigen mehr in der Armee zuzulassen. 2016 schloss sich die Kinderkommission des Bundestags dieser Forderung an. Auch der Koalitionsvertrag sah vor, nur noch Erwachsene zum Militärdienst heranzuziehen. Die Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“ fordert ein Verbot jeglicher Bundeswehrwerbung bei Minderjährigen.

 

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