Aus gegebenem Anlass: Anti-Krieg

Oval Office Bar x Friedensplenum Bochum laden für Freitag, 27. Oktober, 19 Uhr  in die  Spielstätte und Bar links unten im Schauspielhaus ein. In der politischen Veranstaltungsreihe „Aus gegebenem Anlass“ geht es diesmal  um „Anti-Krieg“, um ein offenes Gespräch über Anti-Militarismus, Antifaschismus, Pazifismus und die Friedensbewegung. Hier der ausführliche Ankündigungstext:

„Wir möchten euch in die Oval Office Bar einladen zu einer brandneuen Ausgabe von Aus gegebenem Anlass. Die unregelmäßige, politische Veranstaltungsreihe beschäftigt sich mit den Fragen, die sich uns in unserem Aktivismus und uns als kritischen Teilen der Gesellschaft stellen. Wir nennen diese Ausgabe: Aus gegebenem Anlass: Anti-Krieg.
In diesem Fall ist das „Wir“, das hier einlädt, Käthe und Sina. Die beiden verbindet eine langjährige Freund*innenschaft; politisch aktiv waren sie gemeinsam zuletzt wahrscheinlich im Fachschaftsrat der Theaterwissenschaft in Bochum.
„Wir müssen unseren Fokus auf internationale Solidarität und kritisches Geschichtsbewusstsein lenken, statt auf Distinktionskämpfe innerhalb linker Milieus.“ – Käthe
Käthe ist in der Oval Office Bar aktiv und organisiert sich queer und feministisch mit kommunistischer Perspektive – was ihr manchmal den Kampf mit der Waffe als einzige zähneknirschende Lösung erscheinen lässt.

Sina ist als Pazifistin im Bochumer Friedensplenum aktiv und ruht sich ansonsten gern darauf aus, dass Kunst machen wenigstens besser ist als Waffen zu bauen. „Ein machtkritischer, emanzipatorischer und solidarischer Pazifismus braucht mehr Handlungsraum, ein eigenes Selbstverständnis und Verbündete.“ – Sina
Als diese Konstellation möchten wir einen Rahmen für ein offenes Gespräch über Anti-Militarismus, Pazifismus und die Friedensbewegung herstellen. Wir wollen einen Abend organisieren, an dem Begegnungen entstehen zwischen Menschen, die langjährig antifaschistisch und/oder in verschiedenen Initiativen organisiert sind, und Menschen, die erst damit anfangen,
sich politisch zu engagieren.
First things first: Hier ist kein Raum für rechten Populismus, Querfrontgelaber und Schwurbelei.
Aber wie erkennen wir eigentlich, ob eine Kritik paternalistisch oder emanzipatorisch ist? Ob sie es sich leicht macht oder Betroffene solidarisch ins Zentrum stellt? Et voilá: wir sind schon mittendrin. Zum Inhalt:
Wir wollen uns milieu-vernetzend und ehrlich gegenseitig Fragen fragen und nach Antworten suchen: Warum ist „friedensbewegt“ ein Schimpfwort unter Antifas? Was ist pazifistischeMachtkritik? Welche Schnittpunkte haben Antimilitarismus und abolitionistische Anti-Polizei-Arbeit? Welche Rolle spielen kriegerische Konflikte in der Klimagerechtigkeitsbewegung? Welche feministischen Kämpfe über den Begriff „feministische Außenpolitik“ hinaus sind und waren pazifistisch?
Uns fällt es zunehmend schwer, in linken und linksradikalen Räumen – gerade vor dem Hintergrund des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine – über Krieg und Anti-Kriegs-Aktivismus zu sprechen. Alte Gewissheiten laufen uns aus und wir wissen nicht so richtig, wo wir eine kritische Analyse der Gemengelage zwischen Solidarität und kämpferischer Zukunftsvision ansetzen sollen.
Sicher sind wir uns jedoch in einem Punkt: Krieg und Kriegstreiberei, Militarismus, Grenzkontrollen und -verschiebung sowie anti-staatliche, internationale Solidarität sind Themen, die in einer linken Perspektive unterschiedlichster Bewegungen ihren Platz brauchen. Also: lasst uns reden.
Zum Ablauf:
Sina und Käthe stellen die gemeinsame Wissensproduktion in den Vordergrund. Das bedeutet, es gibt ein gemeinsames Gesprächsformat: Nach einer kurzen Vorstellungsrunde machen die Einladenden den Anfang und skizzieren ein paar Begriffe und Konfliktlinien. Auf dieser Basis und ergänzt durch die Fragen, die ihr selbst mitbringt, gehen wir in kleinere Gruppengespräche. Hier ist eure Selbstorganisation und Agency gefragt: wir möchten euch dazu einladen, mutig, rücksichtsvoll und unmoderiert in kleinen Gruppen politisch zu sprechen. Take Care*.
Dann gibts ‘ne kurze Pause – das Friedensplenum macht Waffeln statt Waffen; fühlt euch eingeladen, ebenfalls eine Kleinigkeit beizusteuern.
Der zweite Teil des Abends ist das Herzstück: hier kommen wir alle zusammen. Sina und Käthe moderieren die große Runde mit verschiedenen Werkzeugen aus ihrer künstlerischen und Organizing-Arbeit. Im Anschluss sind wir vielleicht einander näher und trinken und hören Musik und essen die Snacks auf.

Oval Office Bar x Friedensplenum Bochum
Aus gegebenem Anlass: Anti-Krieg.
Oval Office Bar, Saladin-Schmitt-Straße 2, Bochum
27.10.2023
19 Uhr
19 Uhr Dauer ca. 2 Std.

* Wir sind die ganze Zeit als Ansprechpartner*innen da und stehen euch inklusive Awareness-Raum zur Verfügung.

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