Rüstungsproduktion und Kriegsbeteiligung vor unserer Haustür

 

(Dieser Beitrag wurde geschrieben für den AMOS 4/2011. Dort finden sich noch lesenswertere Artikel hauptsächlich zum Thema „Kriegsstandort NRW“  u.a. von Peer Heinelt (Rüstungsforschung), Ute Mark ( PO&IS), Rolf Euler (Kriegsforschung)  und Jürgen Wagner (Geostrategien Europas). Für 4,50 Euro ist AMOS zu bestellen bei Ute Hüttmann, Hervester Str. 2, 45768 Marl oder in jeder guten Buchhandlung).

NRW und seine militärische Bedeutung

In weiterlesen

Werben fürs Sterben – kein Problem!

Am 27.7.2011 meldet die Junge Welt, dass es geradezu für den Frieden und die schulische Bildung kontraproduktiv ist, wenn Bundeswehroffiziere in Schulen keine Kriegswerbung machen dürfen. Das meint nämlich die „rot“-„rote“-Landesregierung in Berlin. „Ein genereller Ausschluß (sic-jW) einer Kooperation mit der Bundeswehr kann von einer Schulkonferenz nicht beschlossen werden, da eine solche Festlegung die Aufgabe der einzelnen Lehrkraft zu einer ausgewogenen Auseinandersetzung mit sicherheits- und friedenspolitischen Fragestellungen im Unterricht beeinträchtigen würde.“  Eine derartige Festlegung sei „mit dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule nicht vereinbar“.

weiterlesen

Die Militarisierung von Hochschule und Schule

Weil u.a. dieses Thema gerade im Friedensplenum Bochum angegangen wird, möchte ich manche Doppelarbeit ersparen und veröffentliche hier einen Auszug aus einem Referat von Okt. 2010 bei der VHS Hattingen.

Militarisierung von Schule und Universitäten

Abkürzungen wie ASS, BSH, AGfsK, AIK, SPS, sind in der Öffentlichkeit praktisch nicht bekannt. (vgl. zum Folgenden: AMOS 2/2009, S. 18, Krisenmanagement . verschiedene Ausgaben des „Ausdruck“, bes. 3/2010 und meine Beiträge in Amos 2/2009 „Bundeswehr in den Rathäusern“ und in Amos 3/2010 „Aspekte der Bundeswehroffensive an der Heimatfront“)

Die o.g.  Organisationen sind praktisch Lobbyorganisationen der Rüstungsindustrie. (Finanzkapital, Handelskapital, sonstiges Industriekapital, Medienkapital und Agrarkapital sind immer beteiligt!) und fordern und fördern  die Militarisierung der Hochschulen und Schulen .

weiterlesen

Thesen zur Diskussion mit einem Jugendoffizier der Bundeswehr

1. Wolfgang Dominik: Kurze Thesen für die Diskussion mit einem Hauptmann der Bundeswehr (Jugendoffizier) in einer Klasse der Matthias-Claudius-Gesamtschule, Bochum

1. Einer meiner großen theologischen und sozialwissenschaftlichen Lehrer, Helmut Gollwitzer, hat einmal eine Rede gehalten, die überschrieben war: Entweder schaffen wir die Rüstung ab oder die Rüstung schafft uns ab.

Der Evangelische Theologe Karl Barth: Wo nicht der Mensch, sondern das profitbringende Kapital der Gegenstand ist, dessen Erhaltung und Mehrung der Sinn und das Ziel der politischen Ordnung ist, da ist der Automatismus schon im Gang, der eines Tages die Menschen zum Töten und Getötetwerden auf die Jagd schicken wird.

Oder einfacher der Antifaschist und Friedenskämpfer Martin Niemöller: Was würde mein Herr Jesus dazu sagen? (Das hier ist immerhin eine evangelische Privatschule!)

2. Allein die USA trugen 2010 zusammen mit Europa ca. drei Viertel der Weltmilitärausgaben zur Vernichtung von Menschenleben, also grob gerechnet 1,1 Billionen Dollar. Alle anderen ca. 200 in der UNO vertretenen Länder gaben für Militärisches zusammen 400 Milliarden . Die BRIC-Staaten geben ca. 11% der Weltmilitärausgaben aus. Täglich geben die USA 2,2 Milliarden Dollar für Kriege aus, stündlich also 90.000.000 Dollar. Jede Minute also 1.500.000 Millionen Dollar oder jede Sekunde 250.000 Dollar. (Zum Vergleich: Eine Impfung gegen die schlimmsten Krankheiten der Kinder in den Ländern des peripheren Kapitalismus bzw. der sog. weiterlesen

Soziologie des Krieges

Am Donnerstag, den 12. März 2009 hielt Wolfgang Dominik im Kulturhaus Taranta Babu, Dortmund, auf Einladung des Rosa Luxemburg Clubs ein Referat. Thema:
Soziologie des Krieges

Die neoliberale Zurichtung der Hochschulen in Deutschland hat zunehmend zur Ausgrenzung gesellschaftskritischer, sozialemanzipativer Wissenschaft geführt. Obwohl es sicher nicht neu ist, dass an 40 Hochschulen in allen möglichen Fachbereichen Kriegswissenschaft betrieben wird, spielte das Thema in der Soziologie kaum eine Rolle. Damit geraten auch sozialpolitische, sozialpsychologische, sozialökonomische Folgen der Militarisierung der Politik nach außen und innen aus dem sozialwissenschaftlichen Blick. Viel wird diskutiert über Werte- und Normenwandel, aber die Rolle, die dabei ein permanenter Krieg spielt, bleibt unreflektiert. Die Akzeptanzproduktion des Militärischen funktioniert hervorragend. Der Referent wird versuchen, aus seiner Praxis in der Friedensbewegung, als Dozent im Weiterbildungsbereich und der Hochschule, als jemand, der Wissenschaft nicht als Fliegenbeinzählerei, sondern als Prozess von konstatierenden, deutenden und wertenden Urteilen versteht, Aspekte zum Thema aufzuzeigen. weiterlesen

Zum Gedenken an die Opfer von Reaktion und Faschismus

Wir stehen hier vor einem Denkmal, das im Jahre 1921 eingeweiht worden ist. Im Faschismus wurde dieser Stein entfernt. Friedhofsarbeiter konnten den Stein im Keller der Friedhofskapelle  verstecken und so vor der Zerstörung bewahren. 1946 wurde er wieder aufgestellt und seitdem finden unsere Gedenkveranstaltungen an die Opfer von vorfaschistischen Massakern statt. Die zwei kleineren Steine erinnern seit 1946 an Antifaschisten, die im spanischen Bürgerkrieg 1936-39 im Kampf für die Freiheit starben und an einige im Faschismus ermordete Widerstandskämpfer. weiterlesen

Wolfgang Dominik, Kurze Geschichte des Antikriegstages

Die Anfänge

Die Bemühungen um einen Antikriegstag bzw. Friedenstag lassen sich bis 1845 zurückverfolgen. Es waren pazifistisch gesonnene kirchliche Kreise in Großbritannien, denn es dann zum ersten Mal gelang, den letzten Sonntag vor Weihnachten zu einem Friedenssonntag zu machen. Diese Bemühungen ab ca. 1880 motivierten auch deutsche Freie Evangelische Kirchengemeinden, ab ca. 1900 der wachsenden Kriegsgefahr mit einem Friedens- oder Antikriegstag zu begegnen. Die offizielle Evangelische Kirche, die geprägt war durch die Ehe von Thron und Altar mit dem Kaiser als summus episcopus, dem höchsten Bischof quasi per kaiserlicher Geburt, war als kriegstreibende Kraft im Sinne des imperialistischen Kaiserreichs tätig. weiterlesen

Kleine Geschichte der Friedensbewegung

(Referat Juli 2008, vorbereitet für das Friedensreferat des AStA der Ruhr-Uni von Wolfgang Domink)

Seit es Klassengesellschaften gibt, war es immer das Bestreben der herrschenden Klassen, ihre Herrengewalt an den entscheidenden Produktionsmitteln politisch, ökonomisch, ideologisch und mit Gewalt oder mit Zuckerbrot und Peitsche nach innen gegen die eigene Bevölkerung und nach außen, gegen die dort herrschenden Klassen und „deren Bevölkerung“ abzusichern und zu erweitern:
Insofern ist jede Friedensbewegung ein direktes Ergebnis der kriegerischen Bestrebungen der herrschenden Klassen und der Erfahrungen von Mord, Ausplünderung, Leid, Armut auf Seiten der jeweils beherrschten Klassen oder einfach: Des einfachen Volks. Das materielle Sein bestimmt das Bewusstsein bzw. die Basis den Überbau. weiterlesen

Wolfgang Dominik: Beiträge

Rede von Wolfgang Dominik, am 1.3.03 auf der Friedensdemonstration in der Bochumer Innenstadt

Rede von Wolfgang Dominik zum Thema „NPD-Verbot jetzt“

Wolfgang Dominik, Vortrag im Bhf. Langendreer am 20.2.2002 vor dem Friedensplenum zum Thema: Krieg, Öl, Basen – oder doch bin Laden?

Wolfgang Dominik
„Organisierte Friedlosigkeit“: Einige Bausteine, Skizzen und Anmerkungen (April/Mai 2008)

Wolfgang Dominik
Aspekte der Geschichte der VVN – BdA

Kleine Geschichte der Friedensbewegung
(Referat Juli 2008, vorbereitet für das Friedensreferat des AStA der Ruhr-Uni von Wolfgang Domink)

Wolfgang Dominik, Kurze Geschichte des Antikriegstages