Geschichtswerkstatt zu Thema Frieden

Am Samstag, 19. März, 15.00 Uhr referiert Volker Gerwers in der Bochumer Geschichtswerkstatt zum Thema: Der NATO-Doppelbeschluss und die Friedensbewegung in den achtziger Jahren. In der Einladung heißt es:

„Am 12.12.1979, wurde in Brüssel von den Außen- und Verteidigungsministern der NATO-Staaten der NATO-Doppelbeschluss verabschiedet. Mit diesem Beschluss wurde die Stationierung neuer Mittelstreckenraketen in West-Europa angedroht. Der NATO-Doppelbeschluss führte in vielen westeuropäischen Ländern zu einem Erstarken der Friedensbewegung, die gegen die„Nach“-Rüstung Stellung bezog. Hunderttausende Menschen gingen damals auf die Straßen, um gegen die Stationierung neuer Mittelstreckenraketen zu demonstrieren.“
Anmeldung per E-Mail an: geschichtswerkstatt@bo-alternativ.de

Weitere Veranstaltungen der Geschichtswerkstatt:

Samstag, 2.April: Vor 70 Jahren:Die „Operation Strafgericht“-Die Bombardierung Belgrads durch die deutsche Luftwaffe

Samstag,16. April: Kapp-Putsch und März-Revolution im Jahre 1920


Kinder, Schule und Bundeswehr

„Die Bundeswehr findet durch die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht nicht mehr genügend Nachwuchs für ihre weltweiten Kriege. Sie versucht deshalb – auch in Bochum – auf Ausbildungsmessen minderjährige Jugendliche zu rekrutieren und sie verstärkt ihre Werbung an Schulen. Dies stößt auf den Protest führender Kinderhilfsorganisationen wie Unicef, das Katholische Missionswerk Missio, terre des hommes und die Kindernothilfe sowie von Elternvertretungen, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) und auch der BezirksschülerInnenvertretung in Bochum „, schreibt das Friedensplenum Bochum. Hier folgt eine Liste mit Informationen von terre des hommes und anderen Organisationen zu diesem Thema:

Personal für die Bundeswehr

Eine Armee, die für wirtschaftliche oder politische Interessen Kriege führen will, braucht professionelle Soldaten, die sich in Kriegsgebieten effizient einsetzen lassen. Mit der Strukturreform und dem Verzicht auf die Wehrpflicht soll die Bundeswehr zukünftig aus 170.000 Zeit-und Berufssoldaten und 15.000 freiwillig Wehrdienstleistenden bestehen. Jährlich entstehen so etwa 27.000 freie Stellen. Um die zu besetzen, wird eine um ein Vielfaches höhere Zahl an Bewerbern gesucht Das ist schwer zu bewerkstelligen, denn wer will sich freiwillig verpflichten, andere Menschen zu töten und sich selbst möglicherweise töten zu lassen? Das Bundesverteidigungsministerium hat Empfehlungen erstellen lassen, die Maßnahmen zur Attraktivitäts-steigerung der Truppe vorschlagen. Unter dem Titel: „Arme und Ausländer, zu den Waffen und an die Front!“ untersucht Christian Stache (IMI) die geplanten Werbestrategien. Er unterscheidet drei große Maßnahmekomplexe, die hinauslaufen auf 1. Verbesserung und Intensivierung der Außendarstellung,  2. finanzielle Verbesserungen und 3. Personalgewinnung unter Arbeitslosen und Armen, die mit Aus-,Weiter- und Fortbildung auf die Anforderungen der Truppe vorbereitet werden sollen.

Militärische Intervention in Libyen?

Angesichts der Brutalität der Bekämpfung des Aufstandes in Libyen wird in den letzten Tagen in verschiedenen Medien die Möglichkeit eines militärischen Eingreifens der UNO oder auch der NATO diskutiert. „Per Flugverbot in den Krieg in Nordafrika?“ fragt Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung und beschreibt die ökonomischen und geopolitischen Interessen des Westens und die Gefahren eines neuen Krieges.

Seit wann darf ein Verteidigungsminister nicht mehr lügen?

In ihrer heutigen Ausgabe meldet die WAZ auf ihrer Titelseite über eine Debatte nach zu Guttenbergs Auftritt im Bundestag: “ In der Debatte im Parlament verlangten Vertreter von SPD, Grünen und Linkkspartei den Rücktritt des CSU-Politikers. Kernargument: Er habe gelogen und betrogen und sei als Autoritäts-und Respektsperson für die Bundeswehr nicht mehr tragbar.“ Seit wann darf denn ein Verteidigungsminister nicht mehr lügen? Bisher gehörte das zu seinen Aufgaben. Seit Jahren täuschen unser Regierungen die Öffentlichkeit bewusst,  mit allen manipulativen Mitteln, über die Gründe,  aus denen sie Kriege führen. Im Namen von Freiheit und Demokratie verbreiteten sie in Jugoslawien wie Afghanistan Zerstörung, Elend, Hass, Armut zum Vorteil deutscher Wirtschaftsinteressen. Gegenüber dieser gewaltigen Lüge hat der Kriegsminister bei seiner Dissertation nur ein kleines bisschen gelogen. Eine Hoffnung: Vielleicht wird man einem Politiker, der bei von langer Hand geplanten wissenschaftlichen Arbeiten schon systematisch täuscht, seine Kriegslügen auch nicht mehr glauben.

S.Sch.

NATO-Strategie nach dem Gipfel in Lissabon

Am Mittwoch, dem 23.März wird Jürgen Wagner von der Tübinger Informationsstelle Militarisierung einen Vortrag über die modernisierten Strategien der NATO halten. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Mythos, die NATO sei, in den Worten von NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, „die erfolgreichste Friedensbewegung der Welt.“ Vielmehr sei, schreibt Jürgen Wagner, “ die Hauptaufgabe des westlichen Militärbündnisses seit je her die militärische Aufrechterhaltung der westlichen Vorherrschaft – und sie ist es bis heute. Deshalb sollen die hierbei wesentlichen Interessen und Strategien der NATO beleuchtet werden, insbesondere, weil sich diese Vorherrschaft in jüngster Zeit mannigfaltigen „Angriffen“ ausgesetzt sieht. Gerade der machtpolitische Aufstieg neuer Rivalen sowie die offensichtlichen Krisentendenzen des neoliberalen Weltwirtschaftssystems stellen eine grundlegende Herausforderung für den westlichen Dominanzanspruch dar. Da kein Wille besteht, von diesem Vormachtstreben abzurücken, wird nun mit der neuen NATO-Strategie, die im November 2010 verabschiedet wurde, versucht, das Militärbündnis effektiver einsetzen zu können, wie im Vortrag dargestellt werden soll.“
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer, Raum 6.

Elfriede Cronberger ist gestorben

Am 8. Februar ist Elfriede Cronberger gestorben. Viele werden sie in guter Erinnerung haben.In den siebziger und achtziger Jahren und so lange es ihre Gesundheit erlaubte, engagierte sie sich in der Friedensbewegung . Sie gehörte zur Altenbochumer Friedensinitiative, arbeitete bei den „Frauen für den Frieden“ mit und war bei allen Aktionen und Demonstrationen mit  tatkräftiger Unterstützung dabei.
In der Traueranzeige heißt es:
„Wer wagt es,
sich den donnernden Zügen entgegenzustellen?
Es sind die kleinen Blumen zwischen den Eisenbahnschwellen!“
(Erich Kästner)
Die Trauerfeier ist am Montag, dem 14. Februar, um 13.00 Uhr in der Trauerhalle Havkenscheid des Hauptfriedhofes Bochum, Eingang Feldmark

Rüstungsexporte nach Ägypten

Mit der Waffengewalt staatlicher Sicherheitskräfte hat sich die diktatorische Regierung unter Hosni Mubarak jahrzehntelang in Ägypten an der Macht gehalten. Derzeit schießen ägyptische Polizisten auf überwiegend friedliche Demonstranten. Mehr als 100 Menschen sind bereits ums Leben gekommen.

Deutschland zählt zu den Hauptwaffenlieferanten für Polizei und Militär. Jürgen Grässlin, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen(DFG/VK) und Vorsitzender des RüstungsinformationsBüros (RIB e.V.) wirft der Bundesregierung vor, dass sie 2009 gegenüber dem Vorjahr „mehr als eine Verdoppelung der Lieferungen von Waffen und Rüstungsgütern an Ägypten genehmigt“ habe.Der Genehmigungswert sei von 33,6 Millionen Euro (2008) auf 77,5 Millionen Euro (2009) „dramatisch gesteigert worden.“ Ägypten ist mittlerweile das bedeutendste Empfängerland der mit deutschen Waffen belieferten Entwicklungsländer.

Neujahrsempfang der sozialen Bewegungen

Bereits zum achten Mal gibt es am Sonntag, den 23. Januar um 11.00 Uhr im Bahnhof Langendreer einen Neujahrsempfang verschiedenster Gruppen aus der sozialen Bewegung. Auf Anregung des Friedensplenums laden politische Initiativen aus Bochum dazu ein, mit Bildern, Filmen und Geschichten vor Augen und Ohren geführt zu bekommen, was sich im Jahr 20010 in Bochum sozial bewegt hat. Der Brunch bietet wieder Gelegenheit, völlig losgelöst von irgendeiner politischen Tagesordnung zu plaudern, das reichhaltige Buffet zu genießen, Huggy am Piano zu lauschen und dabei Kraft zu sammeln und Ideen auszutauschen für viel Bewegung im Jahr 2011.

Weihnachtsanzeige

Das Friedensplenum wird sich auch in diesem Jahr an der überregionalen Zeitungsanzeige der Friedensbewegung beteiligen. Der Text der Anzeige lautet:
Den Krieg in Afghanistan beenden – zivil helfen
Wir fordern von Bundestag und Bundesregierung 
 – den Stopp aller Kampfhandlungen, 
 – den sofortigen Beginn des Abzugs der Bundeswehr aus Afghanistan,
 – den Einsatz der frei werdenden Gelder zur Verbesserung der Lebensbedingungen der afghanischen Bevölkerung nach deren Bedürfnissen.
So haben ein selbstbestimmter Friedensprozess und der zivile Aufbau in Afghanistan eine Chance.
Näheres.